Besuch der SPD-Bezirkstagsfraktion von Oberbayern im ICP München – Integrationszentrum für Cerebralparese

03. Juli 2019

Ein Beruf ist die Basis für ein selbstbestimmtes Leben

Die SPD-Bezirkstagsfraktion von Oberbayern besuchte kürzlich im Rahmen ihrer Fraktionssitzungen die Stiftung ICP München in der Garmischer Straße in München, die vor über 60 Jahren aus einer Elterninitiative entstanden ist. An diesem Standort werden Kinder und Jugendliche mit und ohne Förderbedarf betreut. Die rund 450 Kinder und Jugendlichen mit einer Cerebralparese oder anderen Körper- und Mehrfachbehinderungen erhalten hier eine ganzheitliche Förderung und individuelle Betreuung. Der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht Therapie und Förderung im Rahmen der Tagesstruktur der Einrichtung. Die IKF Integrative Kinderförderung GmbH unterhält in ihren Kindertageseinrichtungen wie Krippe, Kindergarten und inklusiver Grundschule mit angeschlossenen Hort integrative und inklusive Angebote. Ebenfalls in der Garmischer Straße befindet sich das Berufsbildungswerk (BBW) Stiftung ICP München, in dem rund 160 Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können. An weiteren Standorten in München bietet die Stiftung ICP München auch Angebote für Erwachsene an. „In unserer Fördereinrichtung in der Garmischer Straße arbeiten wir nach dem Inselkonzept. Das bedeutet, dass die Kinder den ganzen Tag in einer Gruppe bleiben und zwischen Tagesstätte und Schule wechseln.“, erläutert die Referentin Öffentlichkeitsarbeit Franziska Schilling. Sie betont, dass auch Ärzte und Therapeuten in der Einrichtung vor Ort seien, und somit alle notwendigen ärztlichen und therapeutischen Termine im Tagesablauf erledigt werden können. Frau Schilling betonte: “Für die Familien bedeutet dies eine enorme Erleichterung, weil nach Schule und Heilpädagogischer Tagesstätte keine Therapien mehr organisiert werden müssen. Die Familien können sich auf ihren Alltag konzentrieren.“ Nach der Schule besteht die Möglichkeit für die Jugendlichen mit einer Körperbehinderung im BBW Stiftung ICP München einen Beruf zu erlernen. Dabei können sie unter vielfältigen Berufsausbildungen wählen, wie z.B. im Metall- Druckereihandwerk oder in einem Büro- oder IT-Beruf, und für sich je nach Neigung und Fähigkeit das Passende finden. Die Jugendlichen absolvieren die ganz normale Prüfung der Industrie- und Handelskammer, wie die Bezirksräte und Bezirksrätinnen erfuhren. Bei Bedarf kann auch eine theoriereduzierten Ausbildung gemacht werden. Ihr theoretisches Wissen erhalten die Auszubildenden in der Förderberufsschule der Einrichtung im gleichen Haus. Frau Schilling betonte, dass die Quote der Jugendlichen, die ihre Prüfung bestehen sehr hoch sei. Sie freute sich zudem über eine gute Vermittlungsquote in den

allgemeinen Arbeitsmarkt. Diese Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt sei das große Ziel der Einrichtung, denn eine Arbeitsstelle sei der Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und eine funktionierende Inklusion. Die Sozialpolitiker aus dem Bezirkstag erfuhren bei ihrem Besuch, dass alle Auszubildenden mit einem Handicap sehr motiviert sind und beseelt von dem Wunsch sind, die Ausbildung gut zu abzuschließen. „Unsere Kooperationen mit Betrieben helfen bei der Suche nach Praktikumsstellen und beim Abbau der großen Hürde, auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Stelle zu bekommen.“, führt Frau Schilling aus.

Nach dem abschließenden Rundgang durch das Haus, konnten die Mitglieder der Bezirkstagsfraktion einen umfassenden Einblick in die Angebote des Hauses gewinnen. Helga Hügenell, Fraktionsvorsitzende der SPD Fraktion hob im Namen der gesamten Fraktion schließlich hervor, dass es auch ein großes politisches Interesse daran gäbe, Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

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