Besuch bei der Kbo Heckscher Klinik München

02. Juli 2018

Die Bezirkstagsfraktion der SPD im Bezirkstag von Oberbayern besuchte kürzlich im Rahmen einer Fraktionssitzung die Kbo Heckscher Klinik München in der Deisenhofer Straße. Beim Austausch der Bezirksräte mit dem Geschäftsführer Herrn Oberbauer wurde deutlich, wie dringend die Kinder- und Jugendpsychiatrie von der räumlichen Enge befreit werden muss. Herr Oberbauer berichtete von eine Belegung von 120 Prozent am Standort in der Deisenhofer Straße und einer Gesamtbelegung der Heckscher Kliniken von 103 Prozent. Neuaufnahmen in dem 78-Betten Haus kommen zum Großteil nur als Notaufnahmen. Die Bezirkstagsfraktion erfuhr bei dem Gespräch von den umfassenden Entwicklungen und Planungen der Heckscher Kliniken in Oberbayern. So ist der neue Standort in Landsberg am Lech bereits voll belegt, berichtet Oberbauer. Für den Neubau in Haar, der Anfang 2019 vorgesehen ist, beschreibt Oberbauer bereits jetzt die Problematik der Personalfindung. Des Weiteren stellt der Geschäftsführer dar, dass eine Tagesklinik in Wolfratshausen geplant ist.

Zudem soll für eine Adoleszenten Station in Ingolstadt ein Antrag gestellt werden. Auf dieser Station für Jugendliche sollen auch junge Erwachsene bis 25 Jahren aufgenommen werden. Dies sieht Oberbauer jedoch sehr kritisch. Eine Doppelstation im Kinderzentrum München soll die Planungen komplettieren und die Kinder- und Jugendpsychiatrie zukunftsfest machen. Oberbauer machte jedoch deutlich, dass eine weitere Versorgungsklinik im Großraum München in diese Planungen aufgenommen werden müsse, um dieses Ziel zu erreichen.

Seit ersten März ist auch der Krisendienst für die Kinder- und Jugendpsychiatrie angelaufen und bei der Heckscher Klinik angesiedelt.

Allerdings berichtet Herr Oberbauer, dass nur wenige Anrufe über die Krisennummer eingehen, da es auch ein Notfalltelefon der Klinik gibt. „Die Öffentlichkeitsarbeit und Bekanntmachung des Krisendienstes auch für Kinder und Jugendliche muss noch verstärkt werden.“, berichtet der Geschäftsführer zu diesem Thema.

Abschließend bat Helga Hügenell, Fraktionsvorsitzende der Bezirkstagsfraktion der SPD den Geschäftsführer, Anliegen an die Politik zu formulieren, die die Fraktion dann aufgreifen könne. Sehr dringlich formulierte Oberbauer, dass die Finanzierung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie geändert werden muss. „Es kann nicht sein, dass wir den Krankenkassen einen Vollkräftenachweis liefern müssen, und wir nach dessen Prüfung nur diese Kosten eins zu eins erstattet bekommen. Das nimmt uns jeden Spielraum, zumal die Personalkosten im Kinder- und Jugendbereich doppelt so hoch sind, wie in der Erwachsenenpsychiatrie. Das muss dringend geändert werden! “, fordert der Geschäftsführer der Heckscher Klinik eindringlich.

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